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INTEGRAL
Future-oriented integrated management
of European forest landscapes
Projektbeschreibung
Die Notwendigkeit effektiver politischer Antworten auf die heutigen Herausforderungen des multifunktionalen und nachhaltigen Waldmanagements wird durch aktuelle Initiativen in der europäischen Politik zum Ausdruck gebracht. Diese Initiativen aus verschiedenen politischen Sektoren wie der ländlichen Entwicklung, des Naturschutzes oder der Energiepolitik thematisieren dabei die wachsenden Konflikte um die Nachfrage nach Gütern und anderen Leistungen von Waldökosystemen. Um eine Balance zwischen den verschiedenen, in Konflikt stehenden Landnutzungen zu schaffen und zu einem kohärenten Politikrahmen in der Europäischen Union beizutragen, ist eine wissenschaftlich fundierte Informationsbasis zum Einfluss ökologischer, sozioökonomischer und politischer Faktoren auf europäische Waldlandschaften unerlässlich. Gleichzeitig werden auf Landschaftsebene Ansätze benötigt, welche die gesellschaftlichen Aspekte multifunktionaler Waldbewirtschaftung berücksichtigen.
Hauptziel des auf vier Jahre angelegten Projektes INTEGRAL ist es, einen wesentlichen Beitrag zu einem besseren Verständnis über die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Waldbewirtschaftung in Europa zu schaffen. Dies geschieht über:
- umfassende, transdisziplinäre Wissensgenerierung über Landnutzungsstrukturen, natürliche Ressourcen und deren Management in ausgewählten europäischen Waldlandschaften
- wissenschaftlich fundierte Informationen zu den treibenden sozio-ökologischen Schlüsselfaktoren, welche Veränderungen der Landnutzung bewirken
- Methoden zur Integration von forstpolitischen Analysen in computergestützte Entscheidungsunterstützungssysteme (DSS) der Waldbewirtschaftung und Empfehlungen für politische Instrumente für die Etablierung eines integrierten Managements in Waldlandschaften
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 13 Ländern führen in insgesamt 20 Fallstudienregionen quer durch Europa eine systematische, tiefgehende Analyse von demografischen, ökonomischen, ökologischen, politischen, institutionellen und akteursbezogenen Faktoren, die konkurrierende Landnutzungsoptionen beeinflussen, durch. Die Ergebnisse der regionalen Fallstudien werden auf europäischer Ebene verglichen und zusammengeführt. Dies beinhaltet auch die Darstellung von „Best Practice“-Beispielen für integrative und segregative Waldnutzungen. Die Hauptergebnisse werden in einem Dossier zusammengefasst, das europaweit an einen möglichst breiten Interessentenkreis verteilt wird. Basierend auf den Erkenntnissen der länderspezifischen Analysen werden anschließend in den Fallstudienregionen partizipative Prozesse zur Entwicklung von Zukunftsszenarien durchgeführt. Diese sollen Waldbewirtschaftern und landnutzungsbezogenen Interessensvertretern helfen, die Konsequenzen alternativer Zukunftsszenarien auf Landschaftsebene unter Berücksichtigung verschiedener gesellschaftlicher Perspektiven zu bewerten. Darauf aufbauend werden – ausgerichtet an den erwünschten Zukunftsszenarien – Empfehlungen für mögliche institutionelle Regelungen und politische Instrumente sowohl für die nationale als auch die europäische Ebene formuliert.
Teilnehmende Länder: Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Litauen, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden und Slowakei
Laufzeit
- 01.11.2011 - 31.10.2015
Bearbeiter
Förderung / Förderkennzeichen: 282887