Temporäre Versuchsfläche in Form eines Kiefern-Eichen-Tripletts: Eichen-Reinbestand (li.), Eichen-Kiefern-Mischbestand (mi.), Kiefern-Reinbestand (re.)

Fotos: Mathias Steckel

REFORM

Management von Mischbeständen. Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Risikominimierung – Alternativen für eine risikoarme Waldbewirtschaftung

Projektbeschreibung

Wälder sind in zunehmendem Maße von klimabedingten biotischen und abiotischen Störungen betroffen. Auf diese Weise werden die bekannten Dienstleistungen von Ökosystemen gefährdet. Um dem entgegenzuwirken, werden dringend neue Verfahren der Waldbewirtschaftung benötigt, welche die Resilienz von Wäldern auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Ebenen verbessern. Die Begründung und Pflege von Mischbeständen wird als eine besonders wirksame Maßnahme zur Anpassung von Wäldern an Klimaveränderungen und Risikominderungen angesehen. Viele neuere Untersuchungen zeigen, dass mit zunehmender Artenvielfalt die Produktivität, die Stabilität, die Resistenz und die Resilienz gegenüber Störungen und damit auch das ganze Spektrum von Wirkungen und Leistungen der Wälder erhöht werden kann. Mit der Erarbeitung von geeigneten Leitlinien für die Begründung und Behandlung von Mischbeständen, mit denen diese potentiellen Vorteile sichergestellt werden können, stehen wir aber noch ganz am Anfang. Das Projekt REFORM soll zur Entwicklung optimaler Bestandesbehandlungsprogramme beitragen mit denen die Risiken von Klimaveränderungen und die Minderung naturaler und sozioökonomischer Leistungen der Wälder bestmöglich abgepuffert werden können.

Folgende Teilziele werden behandelt:

Analyse des Potentials von Mischbeständen für die Reduktion der Vulnerabilität von Wäldern gegenüber biotischen und abiotischen Schäden
Entwicklung waldbaulicher Behandlungsprogramme zur Erhöhung der Resilienz von Mischbeständen
Verwendung von Wuchsmodellen zur Simulation der Walddynamik bei Veränderung der Klimabedingungen
Analyse der Effekte einer risikomindernden Waldbehandlung auf die Wirkungen und Leistungen von Waldökosystemen auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen
Transfer der Projektergebnisse an Forstpraktiker, Entscheidungsträger und Umweltpolitiker

Publikationen

Steckel, M., Heym, M., Wolff, B., Reventlow, D.O.J., Pretzsch, H. (2019):
Transgressive overyielding in mixed compared with monospecific Scots pine (Pinus sylvestris L.) and oak (Quercus robur L., Quercus petraea (Matt.) Liebl.) stands – Productivity gains increase with annual water supply, doi.org/10.1016/j.foreco.2019.02.038

Pretzsch, H., Steckel, M., Heym, M., Biber, P., Ammer, C., Ehbrecht, M., Bielak, K., Bravo, F., Ordóñez, C., Collet, C.; Vast, F., Drössler, L., Brazaitis, G., Godvod, K., Jansons, A., de-Dios-García, J., Löf, M., Aldea, J., Korboulewsky, N., Reventlow, D.O.J., Nothdurft, A., Engel, M., Pach, M., Skrzyszewski, J., Pardos, M., Ponette, Q., Sitko, R., Fabrika, M., Svoboda, M., Černý, J., Wolff, B., Ruíz-Peinado, R., del Río, M. (2019):
Stand growth and structure of mixed-species and monospecific stands of Scots pine (Pinus sylvestris L.) and oak (Q. robur L., Quercus petraea (Matt.) Liebl.) analysed along a productivity gradient through Europe, doi.org/10.1007/s10342-019-01233-y

Laufzeit

31.03.2017 - 30.07.2020

Bearbeiter

Förderung / Förderkennzeichen: 2816ERA02S

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) – bmel.de

Europäische Union (FP7-KBBE-ERANET / SUMFOREST / Grant agreement ID: 606803) – cordis.europa.eu